Mehr als zwanzig Jahre nach ihrem Entwurf werden die von Arnaldo Pomodoro (Morciano di Romagna, 1926 - Mailand, 2025) für Venini entworfenen Lampen Wirklichkeit. Die 2002 entworfenen und aufgrund ihrer hohen technischen Komplexität bisher unrealisierten Stele-Leuchten erblicken nun dank der Zusammenarbeit zwischen der historischen Glashütte von Murano und der Arnaldo Pomodoro Stiftung das Licht der Welt. Das Projekt wurde auf der Mailänder Designwoche 2025 vorgestellt und markiert einen bedeutenden Moment des Dialogs zwischen zeitgenössischer Kunst und hoher Handwerkskunst.
Die Kollektion trägt den Namen Stele und besteht aus drei leuchtenden Elementen, die in Form und Konzeption von den Säulen der antiken Zivilisationen inspiriert sind. Als erstes wurde Stele I vorgestellt, die sowohl als Bodenversion mit einer Höhe von 180 cm als auch als Tischversion mit einer Höhe von 60 cm erhältlich ist. Beide Varianten wurden in einer limitierten Auflage von jeweils einhundert Stück produziert. Die Struktur besteht aus Bronze und mundgeblasenem Glas, ganz in der Tradition der Handwerkskunst von Venini.
Das ursprüngliche Projekt geht auf das Jahr 2002 zurück, als Pomodoro eine Reihe von Entwürfen für Venini anfertigte, in denen er sich eine Verschmelzung seiner typischen bildhauerischen Sprache mit dem Material Glas vorstellte. Damals verhinderten jedoch produktionstechnische Schwierigkeiten, dass diese Zeichnungen in konkrete Objekte umgesetzt werden konnten. Erst jetzt, dreiundzwanzig Jahre später, konnten die Lampen dank des Einsatzes fortschrittlicher Technologien und der Perfektionierung der Glastechniken des venezianischen Ofens realisiert werden. Die Glasoberfläche der Lampen beherbergt die komplexen skulpturalen Zeichen, die das Werk von Pomodoro charakterisieren, neu interpretiert in einer leuchtenden Tonart. Der zentrale Körper aus sandgestrahltem, kristallfarbenem Glas enthält eine LED-Quelle, die das Licht von unten nach oben streut und so einen einhüllenden, fast immateriellen Effekt erzeugt. Als Kontrapunkt dazu erinnern die Sockel und Anschlüsse aus Bronze an das Lieblingsmaterial des Bildhauers und betonen den Kontrast zwischen der Dichte des Metalls und der Transparenz des Glases.
Das Ergebnis ist ein Objekt auf halbem Weg zwischen Skulptur und Design, zwischen Funktion und formaler Abstraktion. Die Stele nimmt die Form eines zeitgenössischen Totems an, wobei die Solidität des Metalls und die leuchtende Leichtigkeit des Glases in Einklang gebracht werden. Die Absicht des Künstlers war es, die gleiche symbolische Kraft seiner monumentalen Bronzeskulpturen auf eine transparente, hinterleuchtete Oberfläche zu übertragen, und zwar durch ein Lexikon von Gravuren, Reliefs und Zeichen.
Die Verwirklichung der Kollektion erforderte den direkten Einsatz der besten Glasmeister von Venini, die die üblichen technischen Grenzen des Materials überwinden mussten. Im Ofen wurde eine noch nie dagewesene Bearbeitungstechnik angewandt, die die vom ursprünglichen Entwurf geforderte Detailgenauigkeit wiederherstellen konnte. In diesem Prozess wurden auch neue Lösungen für die Lichtstreuung und die Integration von Glas und Metall entwickelt. Die offizielle Präsentation von Stele I fand an zwei verschiedenen Orten während der Mailänder Designwoche 2025 statt. Zum einen in der Venini-Boutique in der Via Montenapoleone 10, wo eine eigene Ausstellung eingerichtet wurde, zum anderen am Stand der Marke im Rahmen der Euroluce-Veranstaltung, wo die Besucher die technische und formale Komplexität des Projekts aus nächster Nähe betrachten konnten. An beiden Orten wurde ein Erlebnis geboten, das die Interaktion zwischen Licht, Material und künstlerischer Geste fördern sollte.
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| Die von Arnaldo Pomodoro für Venini im Jahr 2002 entworfenen Lampen werden Wirklichkeit |
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