Silvia Ciaccio verwandelt die Galerie Longari Arte Milano in einen Raum zwischen Traum und Materie


Vom 16. Mai bis 19. Juni 2025 zeigt die Galerie Longari Arte Milano die Einzelausstellung Il sogno in una stanza von Silvia Ciaccio. Eine Erkundung der oneirischen Sprache durch bildliche und installative Werke, die mit Skulpturen der antiken Kunst in Dialog treten.

Bis zum 19. Juni 2025 zeigt die Galerie Longari Arte Milano im Palazzo Cicogna, Corso Monforte 23, die Ausstellung Il sogno in una stanza (Der Traum in einem Raum), eine Einzelausstellung der zeitgenössischen Künstlerin Silvia Ciaccio (Mailand, 1985). Das Ausstellungsprojekt wird als eine Untersuchung des oneirischen Raums vorgestellt, der als wahrer Aufenthaltsort der Seele verstanden wird. Der von Ciaccio vorgezeichnete Weg führt den Betrachter durch Bilder, die als Zugangsschwellen zu einer anderen Dimension dienen, in der sich Traum und Realität bis zum Verschwimmen überschneiden. Das Ausstellungsdesign verwandelt den Galerieraum in eine intime und gemütliche Umgebung, in der die blaue Farbe der Wände dazu beiträgt, eine nächtliche, schwebende, fast meditative Atmosphäre zu schaffen. Der Raum wird so zum Ort des Traums: Er ist nicht einfach nur ein Behältnis für die Werke, sondern ein integraler Bestandteil der visuellen Erzählung, ein Ausstellungsmittel, das darauf abzielt, eine sensorische und wahrnehmende Beteiligung zu erreichen.

Die Werke von Silvia Ciaccio sind in einer Vielzahl von Bildoberflächen und Materialien gestaltet, die den Wunsch der Künstlerin widerspiegeln, die verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten der Materie zu erkunden. Die Leinwände erscheinen als innere Landschaften, als Aufschlüsse von Visionen, die als Instrumente zur Erforschung der Seele konfiguriert sind. Die Malerei ist in diesem Zusammenhang ein generativer Akt: Die Bilder sind sowohl ein Produkt des Denkens als auch eine Quelle für weitere Bilder in einem Prozess, der sich ständig erneuert. Die Ausstellung schlägt einen visuellen Rundgang vor, bei dem sich Lücken und Schwellen, unerwartete Öffnungen und himmlische Wege abwechseln. Elemente, die den Betrachter einladen, sich auf die Suche nach dem Immateriellen zu begeben, in einem prekären, aber gewollten Gleichgewicht zwischen Präsenz und Abwesenheit, zwischen Form und Auflösung. Die Werke scheinen eine kosmische Energie zu enthalten, die sich in dem von der Leinwand begrenzten Raum konzentriert und dem Betrachter die Möglichkeit bietet, in die poetische und symbolische Dimension des Traums einzutauchen.

Ein wichtiges Element der Ausstellung ist der Dialog, der zwischen den zeitgenössischen Werken und einer Auswahl antiker Kunstwerke aus der Sammlung der Galerie hergestellt wird. Die Begegnung führt zu einem subtilen, aber wirkungsvollen Vergleich, der die beiden zeitlichen Dimensionen ohne Zwang aufeinander wirken lässt. Die Skulpturen, die aufgrund ihres symbolischen und formalen Wertes ausgewählt wurden, nehmen an der Konstruktion der von Ciaccio skizzierten Traumlandschaft teil. Unter den antiken Werken der Ausstellung sticht ein Sybillenkopf aus dem 15. Jahrhundert hervor, der sich durch einen versunkenen Blick und eine kunstvolle Frisur aus Locken und Fackeln auszeichnet, die an mythologische oder märchenhafte Frauenfiguren erinnern. Daneben erscheinen Engelsfiguren aus Holz und Terrakotta, die zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert zu datieren sind. Ihre Mimik, Gestik und Körperhaltung verschmelzen visuell mit den von Ciaccio geschaffenen Engeln aus Seidenpapier und bilden eine Art himmlischen Chor, der die Jahrhunderte überspannt.

Die Gegenüberstellung von Alt und Neu hat weder eine provokative noch eine nostalgische Absicht. Vielmehr beruht sie auf einer gemeinsamen Spannung zum Metaphysischen, zu einer Dimension, die jenseits der greifbaren Realität liegt. Die ausgewählten Skulpturen haben einen Charakter, der an die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs “Metaphysik” erinnert, der sich vom griechischen μετά τὰ φυσικά ableitet, was wörtlich “das, was jenseits der physischen Dinge liegt” bedeutet. In diesem Sinne fügen sie sich perfekt in die von Ciaccio konstruierte Erzählung ein und tragen dazu bei, den zeitlichen und konzeptionellen Horizont der Ausstellung zu erweitern. Die Farbwahl der zeitgenössischen Werke verstärkt diesen Eindruck des Schwebens und der Transzendenz noch. Tiefe, samtige Blautöne, die sich mit hellblauen Schleiern abwechseln, dominieren die Szene, wobei in der Ferne gelegentlich rosa Akzente auftauchen. Es ist eine Palette, die Stille, Introspektion und den Wunsch nach Erhabenheit suggeriert. Die Malerei wird so zu einem Mittel, um nicht das Gesehene darzustellen, sondern das, was am Rande des Bewusstseins wahrgenommen wird, in den Momenten, in denen Traum und Erinnerung ineinander übergehen.

Ein Werk von Silvia Ciaccio
Ein Werk von Silvia Ciaccio
Angelo Savoia
Angelo Savoia
Angelo Castiglia
Angelo Castiglia
Angelo Annunziante
Angelo Annunziante

Anmerkungen zur Künstlerin

Silvia Ciaccio wurde am 25. März 1985 in Mailand geboren. Nach einem klassischen Studium schloss sie ihr Studium der Ästhetik mit einer Arbeit mit dem Titel Un colore solo. Poetik des Monochromatismus. Ihre künstlerische Forschung dreht sich um die Beziehung zwischen Himmel und Erde, ein Dialog, der sich auch in der Wahl ihrer Materialien widerspiegelt: von der Zerbrechlichkeit des Seidenpapiers und des japanischen Reispapiers bis zur soliden Essenz des Cortenstahls. Sein Weg wird von einer intensiven und grundlegenden Lektüre genährt, darunter Die Poetik des Raumes des Philosophen Gaston Bachelard, Die alchemistische Psychologie des Psychoanalytikers James Hillman und Texte der orientalischen Philosophie. Die Künstlerin unternahm zahlreiche Reisen nach Japan, wo sie eine tiefe Affinität zur Kultur der aufgehenden Sonne entdeckte: Die Ästhetik der Dinge, die Wahrnehmung einer kosmischen Energie im Gleichgewicht zwischen Fülle und Leere, die Teezeremonie als ein in der Zeit schwebendes Ritual und die synästhetische Beziehung zur Natur berührten sie zutiefst. Derzeit entwickelt sie ein neues Projekt, das vom shinrin yoku - dem “Waldbad” - inspiriert ist und ein völliges Eintauchen der Sinne in die Waldlandschaft erforscht.

Silvia Ciaccio verwandelt die Galerie Longari Arte Milano in einen Raum zwischen Traum und Materie
Silvia Ciaccio verwandelt die Galerie Longari Arte Milano in einen Raum zwischen Traum und Materie


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