Loredana Nemes stellt in Mailand aus: Sizilien aus Bäumen, Gesichtern und inneren Landschaften


Mit ihrer Ausstellung Bäume und andere Seelenverwandte bei Podbielski Contemporary in Mailand erkundet die in Berlin lebende Fotografin Loredana Nemes ein Sizilien aus Bäumen, Gesichtern und inneren Landschaften.

Bäume und andere Seelenverwandte ist der Titel der neuen Einzelausstellung von Loredana Nemes (Sibiu, 1972), die vom 30. Mai bis zum 19. Juli 2025 bei Podbielski Contemporary in Mailand zu sehen sein wird. Die von der Sylva Foundation geförderte Ausstellung bringt zwei fotografische Zyklen zusammen, die zwar geografisch weit voneinander entfernt sind, aber einen gemeinsamen poetischen und thematischen Kern haben: die Begegnung zwischen Natur und Mensch, zwischen Bäumen und Seelen, zwischen dem, was wurzelt und dem, was sich verändert.

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Sizilien, eine neue und intensive Serie, die Nemes während eines Aufenthalts und Forschungsaufenthalts auf der Mittelmeerinsel entwickelt hat. In diesen Fotografien verlässt der Künstler die städtischen Umgebungen, an die er uns gewöhnt hatte, um in eine natürliche und menschliche Landschaft von großer Komplexität einzutauchen. Die Protagonisten sind die Sizilianer, denen er auf seinem Weg begegnet ist, und die er neben ihren Lieblingsbäumen porträtiert: tausendjährige Olivenbäume, Johannisbrotbäume, Kaktusfeigen, Pinien, Mandelbäume. Nemes’ Schwarz-Weiß-Malerei - streng, nüchtern, still - stellt die Intimität dieser Verbindungen wieder her, die Würde eines Zusammenlebens, das keiner Erklärung bedarf.

Gesichter und Stämme spiegeln sich ineinander: Falten und Rinden, Haltungen und Äste, unsichtbare Wurzeln und verschlungene Leben. Es ist eine schwebende Zeit, die die Serie heraufbeschwört: weder Nostalgie noch Mythos, sondern eine meditative Gegenwart, in der der Mensch die Natur nicht beherrscht, sondern auf sie hört. Nemes’ Sizilien besteht aus Rändern, Stille, alten Gesten. Es ist eine Geografie der Beziehung.

Loredana Nemes, Sizilien, Zitronen bei Pettineo und Mirjam
Loredana Nemes, Sizilien, Zitronen bei Pettineo und Mirjam
Loredana Nemes, Sizilien, Olivenbaum in Pettineo (2024)
Loredana Nemes, Sizilien, Olivenbaum in Pettineo (2024)
Loredana Nemes, Sizilien, Pino alle Madonie (2024)
Loredana Nemes, Sizilien, Kiefer in den Madonie-Bergen (2024)
Loredana Nemes, Sizilien, Miryam und Grace (2024)
Loredana Nemes, Sizilien, Miryam und Grace (2024)
Loredana Nemes, Sizilien, Thecla und Joel (2024)
Loredana Nemes, Sizilien, Tecla und Gioele (2024)

Als Kontrapunkt, aber in ständigem Dialog, präsentiert die Ausstellung auch eine Auswahl aus Graubaum und Himmelmeer (2019-2023), dem ersten Werk der Fotografin, das sich ganz der Natur widmet. Das Projekt, das im Nationalpark Jasmund in Norddeutschland angesiedelt ist, stellt Bilder des jahrhundertealten Buchenwaldes dem Blick auf den Meereshorizont gegenüber. Auch hier wählt Nemes die Wiederholung als Erkenntnismethode: mehr als ein Dutzend Fahrten an denselben Ort, auf denselben Wegen, vor denselben Bäumen. Aber nichts ist jemals wirklich gleich. Das Licht ändert sich, die Wolken verziehen sich, der Wind stört die Kamera, die Müdigkeit schleicht sich in den Körper. Und immer ist da diese Buche, “die, von der man Halsschmerzen bekommt”, wie der Künstler schreibt, ein Zeichen dafür, dass die Beobachtung fast körperlich geworden ist.

Der Effekt ist ein empathisches Eintauchen: in die Landschaft, in die Rhythmen, in den langen Atem der Natur. Graubaum und Himmelmeer ist weder deskriptiv noch kontemplativ. Es ist eine Übung in radikaler Aufmerksamkeit. Der Baum und das Meer sind Themen, die sich entziehen, die sich dem Fokus entziehen, die sich weigern, besessen zu werden. Genau wie die Menschen.

Loredana Nemes, Graubaum und Himmelmeer (2019-2023)
Loredana Nemes, Graubaum und Himmelmeer (2019-2023)
Loredana Nemes, Graubaum und Himmelmeer (2019-2023)
Loredana Nemes, Graubaum und Himmelmeer (2019-2023)
Loredana Nemes, Graubaum und Himmelmeer (2019-2023)
Loredana Nemes, Graubaum und Himmelmeer (2019-2023)

Die Gegenüberstellung der beiden Serien - Mittelmeer und Ostsee - bringt einen roten Faden in Loredana Nemes’ Recherche zum Vorschein: den Raum, in dem sich die Sichtbarkeit auflöst und in dem sich die natürliche Präsenz als autonome und widerständige Einheit behauptet. In beiden Sammlungen “fängt” die Fotografin die Natur nicht ein: Sie lässt sich von ihr befragen. Es handelt sich um eine Beziehung, nicht um eine Rahmung.

Das Ausstellungsprojekt wird durch die Zusammenarbeit mit der Fondazione Sylva ermöglicht, einer gemeinnützigen Organisation, die sich der ökologischen Regeneration und der kulturellen Produktion verschrieben hat. Die Stiftung wurde in Süditalien gegründet, um die verheerenden Auswirkungen der Xylella fastidiosa auf die Olivenbäume und die biologische Vielfalt des Gebiets zu bekämpfen, und hat ihren Wirkungsbereich erweitert, um Künstler, Schriftsteller und Denker in eine gemeinsame Reflexion über die neuen Bilder der Landschaft einzubeziehen. Die Ausstellung von Nemes fügt sich voll und ganz in diese Vision ein: als eine Form der sensiblen Regeneration, des ästhetischen Zuhörens und der Koexistenz.

Loredana Nemes wurde 1972 in Sibiu, Rumänien, geboren und wuchs zwischen Osteuropa und Deutschland auf. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Mit einem Hintergrund in Mathematik und Literatur nähert sie sich der Fotografie über einen fast philosophischen Ansatz: formale Strenge, erzählerisches Einfühlungsvermögen und ein ständiger Fokus auf die Dimension des Andersseins. In ihren Langzeitprojekten - wie Blütezeit, Fearless Women oder Portraits of Masculinity - hat sie Körper und Identitäten, kulturelle Schwellen und Repräsentation untersucht. Mit SICILIA und Graubaum und Himmelmeer weitet sich das Menschliche über den Körper hinaus aus: Es wird zu einem Bezug zur Welt, zu einem Echo in der Landschaft.

Loredana Nemes stellt in Mailand aus: Sizilien aus Bäumen, Gesichtern und inneren Landschaften
Loredana Nemes stellt in Mailand aus: Sizilien aus Bäumen, Gesichtern und inneren Landschaften


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