Beowolff Capital erwirbt Artnet und will es mit Artsy integrieren, um den Kunstmarkt zu revolutionieren


Das anglo-amerikanische Unternehmen Beowolff Capital hat die Plattform Artnet für 65 Millionen Euro erworben. Ziel ist es, sie von der Frankfurter Börse zu nehmen und sie mit Artsy zu integrieren, das bereits von dem Fonds kontrolliert wird, um ein neues digitales Kunst-Ökosystem zu schaffen, das auf Daten, KI und Innovation basiert.

Die digitale Kunstwelt steht vor einem bedeutenden Wandel. Am 27. Mai kündigte die anglo-amerikanische Investmentgesellschaft Beowolff Capital Management Ltd. offiziell einfreiwilliges öffentliches Angebot zur Übernahme von 65 % des Kapitals der Artnet AG an, einer der traditionsreichsten und einflussreichsten Plattformen für den Online-Kunstmarkt. Die Transaktion beinhaltet auch das Delisting (Streichung einer börsennotierten Aktie) des Unternehmens von der Frankfurter Wertpapierbörse und markiert das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen strategischen Phase für das globale digitale Kunst-Ökosystem.

Beowolff Capital wird das Angebot vollständig mit Eigenkapital finanzieren und benötigt keine externe Finanzierung oder Fremdkapital. Beowolff Capital hat sich bereits durch unwiderrufliche Zusagen und Aktienkaufverträge, unter anderem mit der Weng Fine Art AG, einen Anteil von 65 Prozent am gesamten Aktienkapital von Artnet gesichert. Darüber hinaus sind Beowolff Capital und Artnet überzeugt, dass Artnet in einem privaten Umfeld mit einem stabilen, langfristigen Aktionär am besten positioniert wäre. Dies würde es dem Unternehmen ermöglichen, seine Geschäftsstrategie zu beschleunigen und sich von der Volatilität und den Kosten einer Börsennotierung (dies ist der Grund für das Delisting, wie es in einer Erklärung heißt) sowie von kurzfristigem Ertragsdruck zu lösen. Mit dem Delisting entfallen für Artnet auch die Pflichten zur Finanzberichterstattung und Kapitalmarktpublizität. Vor dem Delisting werden die Artnet-Aktionäre die Möglichkeit haben, durch Einbringung ihrer Aktien in das Angebot einen Wert zu realisieren.

Frankfurter Wertpapierbörse
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Akquisitionsdetails: EUR 11,25 pro Aktie, Gesamtbewertung EUR 65 Millionen

Beowolff Capital, gegründet vom ehemaligen Goldman Sachs Partner Andrew Evan Wolff, hat das Angebot über die SCUR-Alpha 1849 GmbH lanciert, die in Leonardo Art Holdings GmbH umbenannt wird, als Hommage an die Idee der Verbindung von Kunst und Innovation. Das Angebot liegt bei 11,25 Euro pro Aktie, was einen deutlichen Aufschlag gegenüber den bisherigen Notierungen bedeutet. Der Gesamtwert der Transaktion beläuft sich auf rund 65 Millionen Euro.

Eines der Schlüsselelemente, die es Beowolff ermöglichten, schnell eine dominante Position innerhalb der Aktionärsstruktur zu erlangen, war der Kauf von 29,99% des Artnet-Kapitals, das zuvor von dem deutschen Unternehmer Rüdiger Weng und seiner Firma Weng Fine Art AG gehalten wurde. Der Verkauf dieses Pakets brachte Weng rund 15,2 Mio. EUR ein.

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Artnet und Artsy: Auf dem Weg zu einer strategischen Integration

Das Projekt von Beowolff Capital beschränkt sich nicht auf eine passive Investitionstransaktion. Das Unternehmen hat vor kurzem auch eine Mehrheitsbeteiligung an Artsy erworben, einer weiteren führenden Plattform für den Online-Kunstmarkt, die für ihren innovativen Ansatz, ihr benutzerfreundliches Design und ein internationales Publikum von Sammlern und Galerien bekannt ist, so dass sie heute als der führende Marktplatz für Online-Kunst gilt. Erklärtes Ziel ist es, Artnet und Artsy in eine einzige fortschrittliche digitale Infrastruktur zu integrieren, die auf Technologien der künstlichen Intelligenz, fortschrittlichen Analysetools und der Interoperabilität von Daten, Inhalten und Transaktionen basiert.

Andrew Evan Wolff, CEO und Gründer von Beowolff Capital, erklärt: “Der digitale Kunstmarkt ist bereit für eine beschleunigte Innovation. Durch unser wachsendes Portfolio von Kontrollinvestitionen in marktführende Unternehmen bauen wir ein symbiotisches Ökosystem auf, das auf gemeinsamen Tools der künstlichen Intelligenz basiert. Unsere Plattform wird Produkte der nächsten Generation anbieten, alle Marktteilnehmer besser bedienen und Kunst für alle zugänglicher machen.”

Jan Petzel, Chief Investment Officer des Fonds, betonte ebenfalls das Potenzial der Synergie zwischen den beiden Unternehmen: “Artnet stellt eine spannende Gelegenheit dar, die sich perfekt mit unserem Ziel deckt, einen vernetzten Kunstmarkt aufzubauen. Die Stärke der Marke Artnet und ihre globale Reichweite sind signifikant, und wir beabsichtigen, ihr Wertversprechen weiter zu entwickeln und zu verbessern.”

Jacob Pabst, CEO von Artnet, sagt: “Diese Transaktion kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die Innovation und Produktentwicklung von Artnet. Ich bin sehr stolz auf das artnet-Team, das mit seinem Engagement und seiner harten Arbeit maßgeblich zu unserer globalen Expansion beigetragen hat. Es ist unglaublich erfreulich zu sehen, dass ihre Bemühungen anerkannt werden, da dies uns endlich ermöglicht, die Initiativen, für die sie so hart gearbeitet haben, zu beschleunigen. Die langjährige Unterstützung von Beowolff Capital für Artnet gibt mir Vertrauen in ihr Engagement und ihren Optimismus für unsere Partnerschaft. Wir glauben, dass die vorgeschlagene Transaktion unseren Kunden neue Möglichkeiten bietet, ihr Geschäft zu stärken und ihr Mäzenatentum zu vertiefen”.

Das Ende einer Ära für die Artnet AG

Artnet wurde 1989 in Berlin von Hans Neuendorf gegründet und war ein Pionier der Digitalisierung des Kunstmarktes. Seine Preisdatenbank mit mehr als 18 Millionen Auktionsergebnissen war ein revolutionäres Instrument für Bewertungen und Preistransparenz. Heute zählt Artnet rund 67 Millionen Nutzer pro Jahr und bietet ein Angebot, das von Online-Auktionen über redaktionelle Veröffentlichungen (Artnet News) bis hin zu Dienstleistungen für Galerien und Auktionshäuser reicht. Gegenwärtig befindet sich der größte Teil des Geschäftsbetriebs von Artnet in New York am Hauptsitz der Artnet Worldwide Corporation, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Artnet Ag. Die Artnet Worldwide Corp. wiederum besitzt eine in London ansässige Tochtergesellschaft, Artnet UK Ltd.

Das öffentliche Angebot von Beowolff, das sowohl vom Vorstand als auch vom Aufsichtsrat von Artnet positiv aufgenommen wurde, beinhaltet, wie erwartet, den Rückzug des Unternehmens von der Frankfurter Börse. Diese Entscheidung ist durch den Wunsch motiviert, die strategische Flexibilität zu erhöhen und die mit einer Börsennotierung verbundenen Kosten zu reduzieren, und das in einer Zeit, in der der digitale Kunstmarkt schnelle Anpassungs- und Entwicklungsmöglichkeiten erfordert.

Hans Neuendorf und Jacob Pabst
Hans Neuendorf und Jacob Pabst

Ein neues Paradigma für den Online-Kunstmarkt

Mit dieser Übernahme will Beowolff Capital der führende integrierte Akteur auf dem digitalen Kunstmarkt werden, indem es die Komplementarität zwischen Artnet und Artsy nutzt. Während Artnet für seine Datenbank und sein langjähriges Renommee auf dem Sekundärmarkt bekannt ist, hat sich Artsy durch sein modernes Nutzererlebnis, seine starke kuratorische Komponente und seine junge, internationale Community etabliert. Artsy hat derzeit über 3,5 Millionen registrierte Nutzer und 3,3 Millionen monatliche Besuche und verfügt über ein weltweites Netzwerk von Partnergalerien.

Der strategische Plan umfasst die Entwicklung gemeinsamer, auf künstlicher Intelligenz basierender Tools, die Sammlern bei der Entdeckung neuer Werke, Künstlern bei der Überwachung des Fortschritts ihrer Karriere und Galerien bei der effizienteren Verwaltung von Verkäufen und Beziehungen helfen sollen.

Die Transaktion zwischen Beowolff Capital und Artnet sowie die künftige Integration mit Artsy markieren einen Wendepunkt in der zeitgenössischen Kunstlandschaft. Während viele Plattformen damit kämpfen, sich an Marktveränderungen und neue Technologien anzupassen, konzentriert sich der Ansatz von Beowolff auf Konsolidierung, Innovation und eine langfristige strategische Vision. Dieser Zusammenschluss könnte daher ein neues Paradigma für die Vermittlung und Realisierung von Kunst im digitalen Zeitalter darstellen.

Beowolff Capital erwirbt Artnet und will es mit Artsy integrieren, um den Kunstmarkt zu revolutionieren
Beowolff Capital erwirbt Artnet und will es mit Artsy integrieren, um den Kunstmarkt zu revolutionieren


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