Im Jahr 2025 feiert das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit einen wichtigen Meilenstein: das 25-jährige Bestehen seiner Sammlung zeitgenössischer Kunst, einer der wichtigsten öffentlichen Sammlungen, die der italienischen Kunst von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute gewidmet ist. Aus diesem Anlass wurde ein internationales Ausstellungsprojekt mit dem Titel Identität jenseits der Grenze ins Leben gerufen, das eine strategische Rolle im aktuellen europäischen und globalen Kulturpanorama einnimmt. Das Wanderprojekt, das in den italienischen Kulturinstituten in Berlin (vom 19. Juni bis 21. Juli 2025), Vilnius (Litauen) (vom 19. September bis 26. Oktober 2025) und Valletta(Malta) (Juni 2026) stattfindet, bietet die Gelegenheit, den Wert der italienischen Kultur im interkulturellen Dialog zu bekräftigen und eine tiefgreifende Reflexion über einige der dringendsten und komplexesten Themen des heutigen Lebens zu fördern: die Beziehung zwischen Mensch und Natur, das Konzept der Identität, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Die Kuratorin Benedetta Carpi de Resmini, eine Kunsthistorikerin und Kritikerin von internationalem Ruf, hat die Ausstellung nach einer strengen thematischen und nicht nach einer chronologischen oder geschlechtsspezifischen Auswahl zusammengestellt, auch wenn die Stimmen der Künstlerinnen, die Protagonistinnen einer Erzählung sind, die Biologie, Politik, Ästhetik und soziales Engagement miteinander verwebt, natürlich zum Tragen kommen. Die Ausstellung hat die Form eines kritischen und poetischen Diskurses, der die traditionellen Grenzen der persönlichen und kollektiven Identität in Frage stellt und ein neues Paradigma des Zusammenlebens mit der Natur vorschlägt, das auf Respekt, Fürsorge und Zuhören beruht. In einer Zeit, die von beispiellosen klimatischen Notsituationen, der Krise der natürlichen Ressourcen und sich verschärfenden geopolitischen Spannungen geprägt ist, ist Identity Beyond Borders Sprachrohr einer kulturellen Dringlichkeit, die uns auffordert, unsere Beziehung zum Planeten und den verschiedenen Lebensformen, die ihn bewohnen, neu zu überdenken. Die ausgestellten Werke zeugen von einer intensiven Reflexion über die Art und Weise, wie der Mensch mit der Umwelt interagiert, und reichen von einer kritischen Analyse der extraktiven Praktiken und des wahllosen Konsums bis hin zur Feier von Formen des Widerstands und der Regeneration, die mögliche Auswege aufzeigen.
"Identität jenseits der Grenzen", kommentiert Marco Maria Cerbo, Leiter des Referats für die Koordinierung der italienischen Kulturinstitute, "umfasst viele der wesentlichen Elemente der Kulturdiplomatie: die Verbreitung an wichtigen Orten auf der internationalen Bühne, den Wert von Synergien mit Partnern im Kulturbereich und die Förderung italienischer Künstler im Ausland, einschließlich aufstrebender Künstler, die dank des diplomatisch-kulturellen Netzwerks des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit realisiert wird.
“Die Werke in der Ausstellung wurden nicht nach einem bestimmten Genre ausgewählt, sondern nach einer eingehenden Analyse der Sammlung Farnesina, die im Rahmen des von mir ursprünglich gewählten Themas durchgeführt wurde”, erklärt der Kurator. “Aus dieser Analyse ging hervor, dass diese Themen vorwiegend von Künstlerinnen behandelt werden. Der Schwerpunkt ergibt sich aus dem Bewusstsein für die tiefe und symbolische Verbindung, die Frauen historisch mit der Natur verbindet. Frauen, die traditionell mit Fruchtbarkeit, Pflege und Mutter Erde assoziiert werden, bieten eine sensible und kritische Perspektive auf Fragen der Nachhaltigkeit, der ökologischen Krise und der Identität”.
Die ausgestellten Werke decken einen Zeitraum von den 1950er Jahren bis heute ab und umfassen mehrere künstlerische Sprachen: Malerei, Skulptur, Installation, Videokunst und Performance. Diese Vielfalt an Medien macht die Komplexität der behandelten Themen spürbar und ermöglicht es dem Publikum, in verschiedene sensorische und intellektuelle Erfahrungen einzutauchen. Ein emblematisches Werk, das auf besondere Weise in den Rundgang integriert ist, ist Fibonacci (1975) von Mario Merz, das kürzlich von der Sammlung Farnesina erworben wurde. Das Werk, benannt nach der berühmten Zahlenfolge, die in vielen natürlichen Strukturen zu finden ist, symbolisiert die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen mathematischer Ordnung und organischen Formen und ist eine starke Metapher für den interkulturellen und interdisziplinären Dialog, den die Ausstellung fördern will. Die Wahl von Merz, einem führenden Vertreter der arte povera, unterstreicht die Verbindung zwischen Natur und Kunst als untrennbare Dimensionen, in denen die Mathematik zu einer universellen Sprache und einer Brücke zwischen Wissenschaft, Ästhetik und Philosophie wird.
Unter den anwesenden Künstlern befinden sich grundlegende Figuren der Geschichte der zeitgenössischen italienischen Kunst wie Carla Accardi, Ketty La Rocca, Maria Lai und Elisa Montessori, die innovative und mutige Wege zum Thema Körper, Sprache und Natur beschritten haben. Daneben stehen jüngere Stimmen wie Silvia Giambrone, Marinella Senatore, Loredana Di Lillo und Elena Bellantoni für die Kontinuität und Entwicklung einer weiblichen Reflexion, die ein starkes politisches und soziales Bewusstsein bewahrt. Der Dialog zwischen den Generationen schafft eine reichhaltige und deutliche Geschichte, die in der Lage ist, die Komplexität der Gegenwart zu erfassen und neue Interpretationshorizonte zu eröffnen. Die erste Etappe der Ausstellung, die in Berlin im Italienischen Kulturinstitut stattfindet, ist von besonderer Bedeutung. Berlin, eine Stadt großer historischer und kultureller Veränderungen, ein Symbol für Teilung und Versöhnung, bietet einen idealen Kontext für eine Reflexion über bewegte Identitäten und die Möglichkeiten des interkulturellen Dialogs. Hier erhält das Thema der Beziehung zur Natur eine weitere Bedeutungsebene und stellt sich als Herausforderung und Chance für den Aufbau einer nachhaltigeren und integrativen Zukunft dar.
“Diese Ausstellung soll eine andere Sichtweise eröffnen und betonen, wie wichtig es ist, die zentrale Stellung des Menschen zu hinterfragen und einen tieferen Dialog mit dem Planeten und anderen natürlichen Formen zu eröffnen, um diese auf Beherrschung und Ausbeutung basierende Beziehung zu durchbrechen”, fügt die Kuratorin hinzu.
Die Ausstellung wird durch ortsspezifische Interventionen mehrerer Künstler mit Verbindungen zu Berlin bereichert. Elena Bellantoni, eine Künstlerin mit persönlichen und beruflichen Verbindungen zur Stadt, schuf The Fox Manifesto, ein Werk der visuellen Poesie, das von ihrem Video The Fox and The Wolf: struggle for Power (2014) inspiriert ist. Das Werk nimmt die Form einer symbolischen Geschichte von Konflikt und Lösung an, in der Körper und Sprache zusammenkommen, um Möglichkeiten für Koexistenz und Transformation vorzustellen. Martina della Valle zeigt stattdessen BLU Under the Sun of Onomichi (2009), eine Origami-Installation, die auf poetische Weise über die ökologischen Wunden unserer Zeit nachdenkt und Erinnerungen an Katastrophen und Hoffnungen auf eine Wiedergeburt wachruft. Tomaso Binga beschließt den Berliner Rundgang mit seinem visuellen GedichtNatura Morta (1978), das die Gewalt der Natur und der Gesellschaft anprangert und die Geschichte eines von Spaltungen und Konflikten geprägten Europas heraufbeschwört.
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Identität jenseits der Grenzen: Dialog zwischen Mensch und Natur in den italienischen Kulturinstituten in Berlin, Vilnius und Malta |
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