Der Monte Verità erinnert an Harald Szeemann mit dem Studientag Orte der Utopie


Am Samstag, den 18. Oktober, findet im Auditorium des Monte Verità eine internationale Konferenz statt, die Harald Szeemann zwanzig Jahre nach seinem Tod gewidmet ist. Die Veranstaltung untersucht die Rolle des Kurators und die Orte der Utopie zwischen historischen Ausstellungen und zeitgenössischen Praktiken.

Am Samstag, 18. Oktober, widmet die Stiftung Monte Verità in Ascona Harald Szeemann 20 Jahre nach seinem Tod einen internationalen Studientag. Die Konferenz mit dem Titel Luoghi dell’Utopia (Orte der Utopie) findet im Auditorium des historischen Ortes statt und wird von Nicoletta Mongini, Kulturdirektorin der Fondazione Monte Verità, und Gianna A. Mina, ehemalige Direktorin des Museums Vincenzo Vela und Mitglied des Stiftungsausschusses des Monte Verità. Die Initiative zielt darauf ab, das Vermächtnis des Schweizer Kurators, der als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Kuratorenszene nach dem Zweiten Weltkrieg gilt, und seine Bedeutung im zeitgenössischen kulturellen Kontext zu analysieren.

Harald Szeemann revolutionierte die Rolle des Kurators, indem er neue Ausstellungsmethoden einführte und die Ausstellung nicht nur als Präsentation von Werken, sondern als kritischen und utopischen Raum neu definierte, der im Dialog mit Künstlern und Publikum entsteht. Der Tag wird vom Konzept desGesamtkunstwerks ausgehen, das in Szeemanns Karriere immer wieder auftaucht, um seine verschiedenen Ausprägungen in kulturellen, institutionellen und kreativen Kontexten zu untersuchen, von der kollektiven Erfahrung der 1960er und 1970er Jahre bis zu den heutigen virtuellen und digitalen Formen. Die Überlegungen zur Utopie werden auch mit der gegenwärtigen geopolitischen Situation und der Rolle der kreativen Geste in komplexen und variablen Kontexten in Verbindung gebracht. Der Vormittag beginnt um 10.30 Uhr mit einer Einführung von Nicoletta Mongini. Im Anschluss daran wird Tobia Bezzola, Direktorin des MASI Lugano, eine Reflexion über die Beziehung zwischen Szeemann und den Museumsinstitutionen anstellen und dabei die Spannung zwischen kuratorischer Unabhängigkeit und institutioneller Zusammenarbeit analysieren. Die Künstlerin Una Szeemann, die Tochter des Kurators, wird anschließend den erzählerischen und affektiven Wert der von ihrem Vater gesammelten Objekte vorstellen und sie mit persönlichen Erfahrungen, Reisen und Beziehungen in Verbindung bringen. Im Rahmen der Präsentation wird auch die Ausstellung Pretenzione Intenzione vorgestellt, die am 19. Juli in den Traglufthütten des Monte Verità eröffnet wurde und noch bis zum 19. Oktober zu sehen ist.

Harald Szeemann
Harald Szeemann. Foto: Ingeborg Lüscher

Pietro Rigolo, Leiter der Sammlung und Chefkurator der Pinacoteca Agnelli, rekonstruiert im Anschluss daran La Mamma, ein nie realisiertes Ausstellungsprojekt von Szeemann, das der mütterlichen Figur und dem göttlichen Weiblichen gewidmet war und die extreme Vorstellungskraft hinter den auf dem Papier gebliebenen Ausstellungen illustriert. Beatrice Merz, Präsidentin der Fondazione Merz, wird stattdessen die kollektive und relationale Dimension von Szeemanns Werk durch die Erfahrung seiner Beziehung zu Marisa und Mario Merz analysieren. Jonas Lendenmann, Forscher an der SUPSI, wird sich mit der Archivarbeit und der systematischen Dokumentation Szeemanns befassen und sich dabei auf den Fondo Szeemann am Monte Verità konzentrieren, der als Meta-Archiv definiert wird, das historische Forschung und kuratorisches Schaffen miteinander verbindet.

Nach der Pause wird die Nachmittagssitzung mit einem Fokus auf die Gegenwart eröffnet. Andrea Lissoni, künstlerischer Leiter des Hauses der Kunst in München, wird die Rolle der Institutionen und ihre transdisziplinäre und transnationale Neuausrichtung erläutern und dabei die Interaktion mit dem Publikum als Schlüsselelement hervorheben. Giovanni Carmine, Direktor der Kunst Halle Sankt Gallen, wird den heutigen Beruf des Kurators im Spannungsfeld zwischen kritischer Autonomie und dem Druck des Kunstmarktes analysieren. Beatrice Trussardi wird alternative institutionelle Modelle vorstellen, die nomadisch und immateriell sind und den Herausforderungen des neuen Jahrtausends gerecht werden können. Maria Luisa Frisa, Modetheoretikerin und Kuratorin, wird stattdessen das Konzept der Utopie mit dem Werk von Elio Fiorucci in den 1970er und 1980er Jahren in Verbindung bringen und aufzeigen, wie Mode als Experimentierfläche und Dialog mit der Kunst dienen kann. Schließlich wird Chiara Gatti, Kunsthistorikerin und Kolumnistin der Repubblica, über die neuen Formen der künstlerischen Erzählung zwischen Popularisierung, Schrift und multimedialer Sprache sprechen und Instrumente aufzeigen, die die Kunst zugänglicher und integrativer machen.

Der ganze Tag ist in zwei Sitzungen unterteilt, die von 10.30 bis 12.45 Uhr und von 14.30 bis 17.00 Uhr stattfinden. Die Vorträge bieten einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Rolle des Kurators, die Möglichkeiten der Utopie im künstlerischen Bereich und das Verhältnis zwischen Kreativität und Institutionen. Die Konferenz ist öffentlich und ohne Voranmeldung zugänglich. Das Restaurant Monte Verità bietet auf Vorbestellung ein vegetarisches Menü für 30 CHF an.

Der Monte Verità erinnert an Harald Szeemann mit dem Studientag Orte der Utopie
Der Monte Verità erinnert an Harald Szeemann mit dem Studientag Orte der Utopie


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