Die 47. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees endete in Paris mit derEintragung von 26 neuen Stätten in die Liste des Welterbes. Die neuen Ausweisungen umfassen Kultur- und Naturgüter aus mehreren Kontinenten und erhöhen die Gesamtzahl der anerkannten Stätten in 170 Ländern auf 1.248. Zwei Erweiterungen bestehender Stätten, die zur Schaffung von grenzüberschreitenden Naturparks beitragen, werden ebenfalls in die Liste aufgenommen. Alle neu aufgenommenen Stätten erhalten somit das höchste international gewährte Schutzniveau.
Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe lag auf dem afrikanischen Kontinent, einem Thema, das im Mittelpunkt der Arbeit der UNESCO-Generaldirektion steht. Vier neue afrikanische Stätten wurden in die Liste aufgenommen und drei zuvor als gefährdet geltende Stätten in Madagaskar, Ägypten und Libyen wurden von der Liste des gefährdeten Welterbes gestrichen. Ab 2021 wurden drei weitere afrikanische Stätten in der Demokratischen Republik Kongo, Uganda und Senegal von der Liste des gefährdeten Welterbes gestrichen. Seit Anfang 2020 hat die UNESCO mehr als 34 Millionen US-Dollar für das afrikanische Kulturerbe bereitgestellt, um lokale Experten auszubilden, die Nominierungen der Mitgliedsländer zu unterstützen und Erhaltungsprojekte zu finanzieren. Laut Generaldirektorin Audrey Azoulay ist die Strategie ein konkretes, tägliches und dauerhaftes Engagement.
“Mit 196 Vertragsstaaten”, so Azoulay, "ist die Welterbekonvention eine der am häufigsten ratifizierten der Welt, ein Beweis für ihren Einfluss und ihre Beliebtheit in allen Teilen der Welt. Für die in diesem Jahr neu eingetragenen Stätten bringt diese Bekanntheit eine große Verantwortung mit sich: Sie müssen dieses außergewöhnliche Erbe lebendig halten, schützen und fördern. Afrika zu einer Priorität zu machen, ist keine symbolische Geste. Es handelt sich um ein konkretes, tägliches und langfristiges Engagement, das von dem Gedanken geleitet wird, dass der Kontinent für seine historische, kulturelle und natürliche Bedeutung anerkannt werden sollte. Mit 19 neuen Stätten, die in die Liste aufgenommen wurden, und sechs Juwelen, die seit meinem Amtsantritt bei der UNESCO gerettet wurden, bin ich stolz darauf, dass dieser Kontinent seinen rechtmäßigen Platz unter den Welterbestätten einnimmt.
In diesem Jahr haben zum ersten Mal zwei afrikanische Staaten, Guinea-Bissau und Sierra Leone, ihre offizielle Bewerbung eingereicht, was die globale und integrative Dimension der Liste unterstreicht. Es wird erwartet, dass sieben weitere afrikanische Länder, die derzeit noch abwesend sind, bis 2027 ihren ersten Vorschlag zur Aufnahme in die Liste einreichen werden. Der Ausschuss genehmigte auch die Erweiterung eines Gebiets zwischen Südafrika und Mosambik, wodurch ein grenzüberschreitender Naturpark von fast 4 000 Quadratkilometern entstehen wird.
Ein zentraler Aspekt, der sich im Laufe der Beratungen herauskristallisiert hat, ist die direkte Beteiligung der lokalen Gemeinschaften an den Nominierungs- und Erhaltungsprozessen. Mehrere der in dieser Sitzung eingetragenen Stätten wurden mit aktiver Unterstützung der ansässigen Bevölkerung und in Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden vorgeschlagen. Dies gilt für die vier afrikanischen Stätten und auch für Murujuga in Westaustralien, eine der umfangreichsten Petroglyphensammlungen der Welt, deren spirituelle und rituelle Werte in den Gemeinschaften der Aborigines noch lebendig sind.
Der Ansatz erkennt die Rolle der lokalen Bevölkerung beim Schutz des immateriellen Kulturerbes an, das oft untrennbar mit der Landschaft, dem kollektiven Gedächtnis und traditionellen Praktiken verbunden ist. Die Stätten werden in der Tat auch in der Gegenwart erlebt und haben für die Menschen, die sie bewohnen, einen identitätsstiftenden Wert. Auf der Tagesordnung des Komitees stand auch die Frage der Erinnerungsorte, die in den letzten Jahren auf der Welterbeliste zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. Nach der 1979 eingetragenen Stätte Auschwitz-Birkenau und anderen jüngeren Ernennungen wurden die kambodschanischen Gedenkstätten, die den Opfern des Regimes der Roten Khmer gewidmet sind, für die Eintragung im Jahr 2023 genehmigt. Es handelt sich um Orte, an denen sich einst Haft- und Repressionszentren befanden, die nun in Räume für Reflexion, Bildung und die Weitergabe von Erinnerungen umgewandelt worden sind. Für die UNESCO zeigen diese Stätten, wie das Kulturerbe durch einen Prozess der Geschichtsaufarbeitung unter Einbeziehung von Gemeinschaften und Institutionen einen wesentlichen Beitrag zur Friedenskonsolidierung leisten kann.
Ein weiterer gemeinsamer Nenner der neuen Einträge ist das prähistorische Erbe, das fast ein Drittel der in diesem Jahr ausgewählten Stätten ausmacht. Zu den bemerkenswertesten gehören die Schlucht des Peruaçu-Flusses in Brasilien, die megalithischen Strukturen von Carnac und die Ufer des Morbihan in Frankreich sowie die Petroglyphen entlang des Bangucheon-Flusses in der Republik Korea. Die Stätten dokumentieren die menschliche Präsenz in den letzten Jahrhunderten und bieten materielle Beweise für frühe Formen sozialer, geistiger und künstlerischer Organisation. Sie sind oft gefährdet und gelten als grundlegend für das Verständnis der Ursprünge moderner Zivilisationen.
Auch hier betonte der Ausschuss die Bedeutung des überlieferten Wissens, das in den Praktiken einiger indigener Gemeinschaften noch immer vorhanden ist, wie z. B. in der Kulturlandschaft der Murujuga oder auf dem heiligen Weg der Huichol in Mexiko. Die Anerkennung der Stätten trägt auch zur Erhaltung des mündlich überlieferten und im täglichen Leben gelebten Wissens im Grenzbereich zwischen Spiritualität, Ökologie und Kultur bei.
Die nächste Tagung des Welterbekomitees ist für den Sommer 2026 in Busan, Republik Korea, geplant. Sie wird Gelegenheit bieten, eine Bilanz der Umsetzung der neuen Schutzstrategien zu ziehen und weitere Nominierungen aus bisher marginalisierten oder unterrepräsentierten Kontexten zu bewerten. Erklärtes Ziel bleibt es, eine ausgewogene und universelle Vertretung des menschlichen Erbes zu gewährleisten und die Vielfalt der kulturellen und natürlichen Ausdrucksformen weltweit zu fördern.
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UNESCO: 26 neue Stätten auf der Welterbeliste, hauptsächlich in Afrika |
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