DieUniversität Turin wird zum ersten Mal eine systematische Analyse der juristisch-administrativen Verfahren durchführen, die für die von den ärmeren Bevölkerungsschichten im ptolemäischen und römischen Ägypten eingereichten Rechtsanträge maßgeblich waren. Das vom Schweizerischen Nationalfonds und der Compagnia di San Paolo mit zwei Stipendien in Höhe von insgesamt einer halben Million Euro unterstützte und mit dem Exzellenzsiegel der Europäischen Kommission ausgezeichnete Projekt wird von Lavinia Ferretti (PhD, Universität Basel) unter der Leitung von Christian Vassallo (Universität Turin) geleitet.
Die Initiative will die Entwicklung der rechtlichen Mechanismen im Zusammenhang mit den so genannten Petitionen rekonstruieren, d.h. den Dokumenten, mit denen die Armen Schutz und Gerechtigkeit einforderten. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Aufwertung des bedeutenden dokumentarischen Erbes des Ägyptischen Museums von Turin, insbesondere eines der am besten erhaltenen Papyri der Turiner papyrologischen Sammlung (PTorChoach. 12, inv. Cat. 2147), das zum berühmten Archiv der Coachiten gehört. Es wird Gegenstand einer neuen kritischen Ausgabe und eines ausführlichen Kommentars sein. Das Projekt wird jedoch auch zahlreiche andere Papyri aus papyrologischen Sammlungen in Europa und den Vereinigten Staaten einbeziehen.
Die am Ende der dreijährigen Forschungsarbeiten zu erwartenden Ergebnisse werden konkrete Daten darüber liefern, wie Rechtsverfahren im ptolemäischen und römischen Ägypten durchgeführt wurden, und den Weg für künftige Erkenntnisse über die sozialen Auswirkungen des antiken Rechtsverwaltungssystems ebnen. Insbesondere der Vergleich zwischen der ptolemäischen und der römischen Epoche wird es ermöglichen, die Folgen der imperialistischen Politik wissenschaftlich zu bewerten, in diesem Fall den Einfluss der römischen Eroberung auf die Verwaltungs- und Rechtssysteme der Provinzen und auf die Prozesse der erzwungenen Integration in ein Reich, das durch eine kapillare Verwaltungs- und Militärorganisation gekennzeichnet war.
Der Lehrstuhl für Papyrologie an der Universität Turin (Fakultät für Geschichtswissenschaft) war bereits Protagonist des wichtigen ERC-Consolidator Grant APATHES, der der Papyrologie von Herculaneum und der Geschichte der antiken Philosophie gewidmet ist. Dieses Projekt hat kürzlich den Weg für revolutionäre Neuausgaben der Fragmente der Vertreter des antiken Stoizismus geebnet, mehr als 120 Jahre nach der letzten Sammlung, die von dem deutschen Philologen Hans von Arnim herausgegeben wurde.
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Universität Turin, erste Studie über die Petitionen der ärmeren Schichten im ptolemäischen und römischen Ägypten |
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