Das Kunstmuseum MAN der Provinz Nuoro zeigt vom 19. September bis 2. November 2025 die Ausstellung Ilaria Turba. Die Brote der Sehnsucht, kuratiert von Elisabetta Masala.
Eine ebenso uralte wie universelle Geste - das Kneten und Formen von Brot - wird in Ilaria Turbas partizipativem Projekt I pani del desiderio zu einer Frage der Kunst und der Beziehung. In ihren Broten stecken nicht nur Mehl, Wasser und Hefe, sondern auch Träume, Erinnerungen und gemeinsame Sehnsüchte. Die Künstlerin interpretiert den symbolischen und gemeinschaftlichen Wert des rituellen mediterranen Brotes neu und verwandelt es in einen kreativen und kollektiven Akt, der in der Lage ist, Zuhören und Empathie zu erzeugen.
Die Ausstellung bei MAN stellt die letzte Etappe einer langen Reise durch Orte, Gemeinschaften und Sehnsüchte dar. Nach Jahren der Begegnungen und des Austauschs stellt die Künstlerin das tiefe Gefühl einergemeinsamen und transformativen Erfahrung wieder her. Das Projekt begann 2018 in den nördlichen Stadtvierteln von Marseille im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater LE ZEF, wo er partizipative Workshops initiierte, aus denen mehr als hundert Brotskulpturen hervorgingen, die jeweils nach den Wünschen der Teilnehmer modelliert wurden. Seit 2022 ist das Projekt zu einer Reise durch Italien geworden: von Mailand nach Fontecchio, von Florenz nach Castiglione delle Stiviere und in das mittelalterliche Dorf Ghesc im Piemont.
Die letzte italienische Etappe findet in Villaurbana, in der Provinz Oristano, im Rahmen des von der Fondazione di Sardegna geförderten Programms AR/S - Arte Condivisa statt. Hier, in einem Land, das eng mit der Tradition des rituellen Brotes verbunden ist, findet das Projekt seine symbolische Vollendung: eine Rückkehr zu den Wurzeln, zum Material und zu den Gesten, die einen verbinden. Im Wald von S’Arangiu Aresti wurden bei einem kollektiven Festmahl die Geschichten der einzelnen Brote ausgetauscht, bevor sie in einem Ritual der Verwandlung dem Feuer übergeben wurden. Wie bei archaischen Ritualen bedeutet ihre Metamorphose nicht das Ende, sondern eine Wiedergeburt: Die glänzende schwarze Asche wird zur Metapher für die Wünsche, die ihre Form verlieren und miteinander verschmelzen. “Die Formen, die verschwinden, bleiben in der Erinnerung, in den Spuren, in den Geschichten, die noch weitergegeben werden können. Sie sind nicht verschwunden, sie sind nur zu ihrer Essenz zurückgekehrt, die dieselbe ist wie die Wünsche, mit denen alles begann”, erklärt der Künstler.
Die Ausstellung Die Brote der Sehnsucht zeichnet die gesamte Reiseroute nach und lädt das Publikum zu einer symbolischen Reise von Marseille nach Sardinien ein. Die Werke, von denen viele neu sind, verwandeln das Museum in einen Raum der Beziehung und der Fürsorge, einen Ort, an dem die einfache und universelle Geste zu einem Werkzeug des Austauschs und der kollektiven Fantasie wird.
Die Ausstellung kann von 10 bis 19 Uhr besucht werden. Montags geschlossen.
Die bildende Künstlerin Ilaria Turba entwickelt interdisziplinäre, partizipatorische und relationale Projekte, die Gemeinschaften, Gruppen und Territorien einbeziehen, oft in komplexen Kontexten. Ihre Werke entstehen im direkten Dialog mit den Menschen, wobei sie die Stimmen, Aktionen und Anregungen der Teilnehmer aufnimmt und in Installationen, Performances, Arbeiten im öffentlichen Raum, Künstlerbüchern und Momenten kollektiver Feierlichkeiten konkrete Formen annimmt. Ein besonderes Merkmal seiner Forschung ist seine ständige Beziehung zu öffentlichen und privaten Archiven.
Im Jahr 2020 gewann er den 9. italienischen Rat und präsentierte seine Werke in internationalen Institutionen und Festivals, darunter: Mucem und LE ZEF in Marseille, Manifesta13, Centre Pompidou in Paris, Rencontres d’Arles, MAXXI L’Aquila, Festival Trajectoires in Nantes, Fondazione Prada, Castello di Rivoli, Brooklyn Children’s Museum in New York, Triennale Mailand, Festival Animac in Catalunya, Museo Fotografia Contemporanea in Mailand, Festival Filosofia in Modena und Fotografia Europea in Reggio Emilia.
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Den Träumen Gestalt geben: Ilaria Turbas Brot und partizipative Kunst bei MAN in Nuoro ausgestellt |
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