Das Luigi Pecci Zentrum für zeitgenössische Kunst in Prato kündigt die Eröffnung der Ausstellung Luigi Ghirri. Polaroid ’79 - ’83, kuratiert von Chiara Agradi und Stefano Collicelli Cagol, die vom 22. November 2025 bis zum 10. Mai 2026 stattfindet. Die Ausstellung ist die erste italienische Ausstellung, die ausschließlich dem Polaroid-Werk von Luigi Ghirri, dem international bekannten italienischen Fotografen der Nachkriegszeit, gewidmet ist. Die Realisierung der Veranstaltung wurde durch die Zusammenarbeit mit der Luigi Ghirri Stiftung ermöglicht.
Ghirris fotografische Forschung liegt in einer Zwischendimension zwischen konzeptionellem Ansatz und einfühlsamer Konstruktion des Bildes. Die Fotografien des emilianischen Meisters vereinen erinnerungsbeladene Objekte, Schichten der italienischen Landschaft und menschliche Figuren, die ein Gefühl von Vertrautheit und Identifikation vermitteln. Die Wiedererkennbarkeit der Motive geht einher mit einer analytischen Methodik, die sich auf die Mechanismen der Fotografie selbst konzentriert. Die Arbeiten werfen Fragen zur Technik auf, wie z. B. das Management der Zeitlichkeit, die Komposition, die einschließen und ausschließen kann, die Aufspaltung der Realität und die Offenbarung dessen, was unsichtbar bleibt, obwohl wir es jeden Tag vor Augen haben.
Die Ausstellung versammelt ein umfangreiches Konvolut von Polaroids, die zwischen 1979 und 1983 entstanden sind. In dieser Zeit lieferte die Firma Polaroid Ghirri eine beträchtliche Menge an Filmen und Kameraausrüstungen und förderte damit seinen Ansatz der Sofortbildfotografie. Zwischen 1980 und 1981 wurde der Fotograf nach Amsterdam, in den europäischen Hauptsitz des Unternehmens, eingeladen, um die Polaroid 20x24 Instant Land Camera zu testen, ein Gerät, das in der Lage ist, übergroße Schnappschüsse in etwas mehr als einer Minute zu machen. Die Ausstellung umfasst Aufnahmen in verschiedenen Größen, die Ghirri in einer bisher unbekannten Form zeigen und zwei unterschiedliche Aspekte seiner Praxis hervorheben.
Einerseits macht sich der Fotograf den aleatorischen Charakter der Schnappschussfotografie zu eigen und experimentiert mit der Möglichkeit, das Ergebnis des Bildes unmittelbar zu visualisieren. Andererseits rekonstruiert er außerhalb seiner Heimat Emilia sein eigenes Universum aus Objekten und Erinnerungen in verschiedenen Kontexten, indem er ausgewählte Elemente von Italien nach Holland transportiert, um Kompositionen vor der Kamera zu realisieren. Dieser doppelte Ansatz unterstreicht Ghirris Fähigkeit, konzeptionelle Strenge und Spontaneität des Mediums zu verbinden.
Die Ausstellung bietet dem zeitgenössischen Publikum, insbesondere den jüngeren Besuchern, einen Denkanstoß über die Beziehung zwischen der analogen Fotografie mit ihrer unmittelbaren Entwicklung und der raschen Verwirklichung von Bildern, die durch die Verwendung von Smartphones und der digitalen Fotografie alltäglich geworden sind. In diesem Sinne ist Luigi Ghirri. Polaroid ’79-’83 reiht sich in das Panorama der Initiativen des Pecci Centre ein, die sich neuen Lesarten bereits bekannter Persönlichkeiten widmen und bisher wenig erforschte Aspekte ihrer Produktion hervorheben. Das Werk von Ghirri, das bereits weithin anerkannt und in zahlreichen Ausstellungen, Veröffentlichungen und redaktionellen Reproduktionen präsent ist, stellt ein Element der Anziehungskraft für ein breites Publikum dar. Die Ausstellung ermöglicht es, eine weniger bekannte Dimension seiner Praxis zu erforschen, indem sie sich auf den spezifischen Korpus der Polaroids konzentriert.
Die Auswahl der gezeigten Werke dokumentiert Ghirris Fähigkeit, einen Dialog zwischen Objekten, Orten und Figuren herzustellen und dabei sowohl eine mentale als auch eine physische Landschaft zu skizzieren. Die Polaroids stellen gleichzeitig Territorium, Erinnerung und menschliche Präsenz dar, mit einer Sprache, die Liebe zum Detail und Offenheit für den Betrachter verbindet. Der Vergleich von Bildern, die in Italien und Holland aufgenommen wurden, zeigt auch, wie der Fotograf seine Poetik an verschiedene Kontexte anpasst und symbolische Elemente von einem Ort zum anderen transportiert, um neue Kompositionen zu schaffen. Aus technischer Sicht ermöglicht die Ausstellung die Beobachtung der Unterschiede zwischen dem traditionellen und dem extragroßen Format, das die Polaroid 20x24 bietet, und zeigt, wie die Größe des Trägers die Wahrnehmung des Bildes und die Interaktion zwischen den kompositorischen Elementen beeinflusst.
Die Möglichkeit, das Ergebnis sofort zu visualisieren, erlaubte es Ghirri, seine Detailgenauigkeit zu verfeinern und gleichzeitig die Offenheit für Zufälligkeiten zu bewahren, die das unmittelbare Medium mit sich bringt. Die Ausstellung ist auch eine Gelegenheit, die Art und Weise zu bewerten, in der die analoge Fotografie Praktiken vorweggenommen hat, die sich in der digitalen Kultur verfestigt haben, von der Geschwindigkeit der Nutzung bis hin zum Interesse am Bild als Objekt des unmittelbaren Austauschs. Die Erfahrung, die die Ausstellung bietet, erlaubt es, Ghirris Produktion im Lichte der zeitgenössischen Werkzeuge neu zu lesen und Konzepte von Zeit, Erinnerung und visueller Wahrnehmung zwischen analog und digital zu vergleichen.
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Im Zentrum Pecci in Prato findet die erste italienische Ausstellung über die Polaroids von Luigi Ghirri statt. |
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