Vom 22. Oktober 2025 bis zum 11. Januar 2026 wird im Museum Pietro Canonica in der Villa Borghese in Rom die Ausstellung I Giganti gentili: architettura e antropologia delle torri colombaie della provincia di Esfahan (Die heidnischen Riesen: Architektur und Anthropologie der Taubentürme der Provinz Esfahan) gezeigt, die von Danilo Rosati, Co-Direktor der ISMEO-Mission in Esfahan (Iran), Ilaria Elisea Scerrato, Leiterin der anthropologischen Dokumentation, und Livio Pittui, Koordinator des Ausstellungsprojekts, kuratiert wird. Die von Roma Capitale und der Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali geförderte Initiative wird von ISMEO - Associazione Internazionale di Studi sul Mediterraneo e l’Oriente- unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit organisiert.
Die Ausstellung ist Teil der Verbreitungsaktivitäten des Forschungsprojekts Borj-e Kabotar, das die Taubentürme der Region Isfahan, ein architektonisches und kulturelles Erbe, das im ländlichen Leben Irans eine wichtige Rolle spielte, untersuchen und dokumentieren soll. Die Ausstellung bietet einen visuellen Rundgang, der die Geschichte, Funktion und Bedeutung dieser Bauwerke veranschaulicht und die Öffentlichkeit für das wissenschaftliche Engagement sensibilisieren soll, das für ihre Katalogisierung und Erhaltung erforderlich ist. Die Taubentürme von Isfahan sind Beispiele für die volkstümliche Lehmbauweise. Sie wurden gebaut, um Tausende von Tauben zu beherbergen und ihren Guano zu sammeln, der zur Düngung der Felder diente. Sie haben oft eine zylindrische Form und einige Türme erreichen einen Durchmesser von 25 m und eine Höhe von 20 m. Die Innenwände sind mit Nistnischen versehen, während die Außenflächen mit glattem Putz bedeckt sind, um den Zugang von Raubtieren zu verhindern. Viele der etwa dreitausend Türme in der Region stammen aus der Regierungszeit von Schah Abbas dem Großen (1557-1628), dem Herrscher der Safawiden-Dynastie, dessen Eingriffe das Stadtbild und die Bauwerke von Isfahan tiefgreifend prägten.
Die Ausstellung wird durch die Präsentation von Panoramaansichten und detaillierten Fotografien gegliedert, die die architektonische und räumliche Komplexität der Türme wiedergeben sollen. Die Ausstellung umfasst zwei dreidimensionale Modelle aus Gipspulver und Harz, die verschiedene Arten von Türmen darstellen und durch Audio- und Videomaterial unterstützt werden. Eine Verbindung zwischen dem Museum und dem Thema der Ausstellung stellen zwei Gemälde von Alberto Pasini (1826-1899) dar, die Teil der vom Bildhauer Pietro Canonica zusammengetragenen Gemäldesammlung sind. Die Werke, die während Pasinis Reise in den Iran in den Jahren 1855-1856 im Gefolge des Diplomaten Prosper Bourée entstanden, stellen unter anderem die Taubentürme von Kunickak dar und sind ein seltenes Zeugnis für die orientalistische Bildsprache der italienischen Kunst des 19.
Die Ausstellung ist in drei Abschnitte unterteilt, die von Informationstafeln auf Italienisch und Englisch begleitet werden. Der Eingangsbereich führt in den geografischen und historischen Kontext der Türme ein und analysiert ihren Ursprung, ihre Entwicklung, ihre Verwendung und ihre sozioökonomische Bedeutung im ländlichen Leben Irans. Im zweiten Abschnitt werden Pasinis Gemälde vorgestellt und das Forschungsprojekt Borj-e Kabotar erläutert, das einen multidisziplinären Ansatz verfolgt, der Archäologie, Architektur und Anthropologie miteinander verbindet. Die ethnografische Untersuchung ermöglichte es, die Beziehungen zwischen den Türmen und den ländlichen Gemeinschaften zu dokumentieren, das mündlich überlieferte Wissen zu sammeln und die mit den Nutzungsänderungen verbundenen Veränderungen zu analysieren. Die architektonischen Erhebungen, die mit GIS- und WebGIS-Tools durchgeführt wurden, lieferten detaillierte Daten über die Morphologie und Verteilung der Türme in der Region.
Der dritte und letzte Abschnitt, das Herzstück der Ausstellung, konzentriert sich auf die typologische Analyse der Türme und bietet eine umfangreiche fotografische Auswahl, die im Rahmen des ISMEO-Projekts realisiert wurde. Die Bilder dokumentieren die Beziehung zwischen den Türmen und der umgebenden Landschaft und heben die Konstruktions-, Material- und Dekorationseigenschaften der verschiedenen Typologien hervor. Die Ausstellung befasst sich auch mit Themen wie Aufgabe, Restaurierung und zeitgenössische Wiederverwendung und berichtet über Erfahrungen, bei denen einige Türme in funktionale Räume, wie z. B. Teestuben, umgewandelt wurden, was ihre Integration in das moderne Dorfleben demonstriert.
Der von ISMEO erstellte und vom Verlag Scienze e Lettere di Roma herausgegebene Ausstellungskatalog enthält Beiträge von Danilo Rosati, Ilaria Elisea Scerrato, Tania De Nile und Carla Scicchitano, begleitet von Fotografien von Gaetano Pezzella und Danilo Rosati, die den wissenschaftlichen und visuellen Rahmen der Ausstellung vervollständigen.
|
Sanfte Riesen: Die Taubentürme von Isfahan (Iran) werden in Rom ausgestellt |
Achtung: Die Übersetzung des italienischen Originalartikels ins Deutsche wurde mit Hilfe automatischer Tools erstellt. Wir verpflichten uns, alle Artikel zu überprüfen, aber wir garantieren nicht die völlige Abwesenheit von Ungenauigkeiten in der Übersetzung aufgrund des Programms. Sie können das Original finden, indem Sie auf die ITA-Schaltfläche klicken. Wenn Sie einen Fehler finden, kontaktieren Sie uns bitte.